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13.10.2021 | FACHARTIKEL

Auf die Paste kommt es an

YSTRAL WILL DIE E-MOBILITÄT VORANTREIBEN


Wenn die E-Mobilität richtig Fahrt aufnehmen soll, braucht es auch mehr Batterien. Die Produktion muss effizienter werden, sagt die Firma ystral. Das Familienunternehmen aus dem Winzerdorf Ballrechten-Dottingen meldet, dass mit seiner Neuentwicklung ein wichtiger Bestandteil von Batterien deutlich schneller hergestellt werden kann.

Entwicklungschef Pila mit der Batt-TDS Entwicklungschef Pila mit der Batt-TDS

ystral baut Maschinen zum Mischen von Feststoffen und Flüssigkeiten. Was das mit Batterien und Schoki zu tun hat, erklärt Entwicklungschef Raoul Pila am Versuchsplatz, einem gekachelten Raum neben der Montagehalle. „Das ist wie bei einem Glas Milch und Kaba“,sagt der Maschinenbau-Ingenieur: „Wenn man nur kurz rührt, gibt es Klümpchen.“ ystral-Anlagen dagegen sollen möglichst homogene Produkte liefern. Zu den Kunden zählen Hersteller von Wandfarben oder Zahnpasta, Pharma- und Chemiefirmen. Ystral baut diverse Maschinen, aber die Conti-TDS ist das Herzstück vieler Anlagen, die am Versuchsplatz mit Kunden entwickelt werden. TDS steht für „Transfer und Dispersing System“. Die unscheinbare Maschine pumpt Flüssigkeit aus einem Tank in eine Mischkammer, wodurch ein Vakuum entsteht, das Pulver aus einem angedockten Behälter saugt. Die Körnchen werden ultrafein gemahlen und gleichmäßig ins Flüssige verteilt – ohne Klumpen, ohne Staub, ohne Verlust, erklärt Pila. Zum Teil verarbeiten die Anlagen auch gefährliche Stoffe. ystral wird als „hidden champion“ bezeichnet, eine Firma, die nicht so bekannt, aber in ihrem Bereich weit vorn ist. In ihren Hallen wird gefräst, gedreht und gebohrt, lagern Teile bis unter die Decke. Da stehen Männer zur Montage auf Leitern, Anlagen mit ganzen Silos fürs Pulver oder mit metallenem Heizmantel, der Harz flüssig hält. Alle haben eins gemein: die Conti-TDS. Auf der basiert auch die neue Entwicklung, erklärt Pila unterwegs zu seiner Abteilung. „Wir haben vor drei, vier Jahren das Potenzial für die Batterietechnologie erkannt.“ Nicht, dasssich das Team mit Batterien auskannte, aber klar war: Es müssen Pulver sehr homogen mit Flüssigkeiten zur Batteriepaste vermischt werden. Im Kachelraum der Forschungs- und Entwicklungsabteilung steht ein blaues Fass und darauf die Aufschrift Nickel-Mangan-Cobalt-Oxide. Vor einem riesigen Monitor feilt Firmen-Mitinhaber David Manke mit einem externen Berater an einer neuen Steuerung.

Die ystral-Maschine produziert mit hohem Tempo

„Die Paste ist das, was eine Batterie ausmacht“, erklärt Pila. Sie wird auf Folie aufgetragen, getrocknet, das Ganze ausgestanzt, zusammengelegt oder gewickelt. Das Team hat sich Wissen angeeignet, Hilfe ins Boot geholt und losgelegt. Die erste Paste sah gut aus, man tüftelte weiter, auch mit einer Forschungseinrichtung. Die hat ausihrem Ergebnis eine Batterie gebaut, getestet und gesagt: „Sie taugt nichts“, erzählt der 39-Jährige und lacht. Denn Fehler gehören zum Entwicklungsgeschäft. „Wir haben den Prozess optimiert.“ Die Forschungseinrichtung stelle Paste herkömmlich her und benötige Stunden, sagt Pila: ystral könne das nun in wenigen Minuten. Und so meldete die Firma kürzlich den Einstieg in die Automobilbranche: Mit ihrer Batt-TDS könnten Autobauer und Batteriehersteller Elektrodenbeschichtungen in hoher Qualität und hohem Tempo produzieren. Jetzt müssen sie nur noch darauf aufmerksam werden. Eine kleine Maschine zum Testen parkt am Ende des Raums. „Wir stehen mit vielen potenziellen Kunden in Kontakt“, sagt der 39-Jährige. Die bauen Gigafactorys und brauchen viel größere Maschinen, die ystral dann auch liefert. Der Preis wird nicht genannt. „Top secret“,ruft der Berater, grinst, nennt aber eine Relation: im Produktionsmaßstab 40 bis 60 Prozent weniger als für Maschinen aus China.

Artikelvorschau "Auf die Paste kommt es an" in der Badischen Zeitung

Magazin: Badische-Zeitung  
Autor: Simone Höhl
Ausgabe: 13.10.2021

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Über ystral

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